Ihre Geschichte beginnt 1985 mit dem „Initiativkreis für Gemüsesaatgut aus biologisch-dynamischem Anbau“. Eine Gruppe engagierter Demeter-Gärtner:innen schloss sich damals zusammen, um samenfeste Sorten zu erhalten, ökologisch zu vermehren und allen Interessierten zugänglich zu machen – in einer Zeit, als Hybridsorten zunehmend den Markt bestimmten.
2001 wurde die Bingenheimer Saatgut AG als eigenständiges Unternehmen gegründet. Hauptaufgabe ist die Koordination der Saatgutvermehrung, die Au^ereitung, Prüfung und der Vertrieb des Bio-Saatguts an Erwerbs- und Hobbygärtner:innen sowie den Naturkosthandel. Das Sortiment umfasst über 500 samenfeste Sorten aus den Bereichen Gemüse, Kräuter und Blumen – darunter bereits über 120 biodynamische Neuzüchtungen.
Die Bingenheimer Saatgut AG versteht Saatgut als Kulturgut und Saatgutvermehrung als gesellschaftliche Aufgabe. Sie verzichtet bewusst auf Gentechnik, Patente und biotechnologische Verfahren – und setzt auf Züchtung im Feld statt im Labor. Gemeinsam mit ihren rund 90 Vermehrungsbetrieben, den Züchter:innen von Kultursaat e. V. und Saat:gut e. V., ihren Aktionär:innen und Kund:innen bildet sie ein partnerschaftliches Netzwerk, das von engem Austausch, fachlicher Fortbildung und fairer Zusammenarbeit geprägt ist. So entsteht ein klarer Gegenentwurf zur globalisierten Saatgutindustrie – mit dem Ziel, Sortenvielfalt, Ernährungssouveränität und eine zukunftsfähige, ökologische Landwirtschaft zu sichern und zu fördern.
In dem langjährigen biodynamischen (Land-)Wirtschaften ist eine enge Verbindung zum Goetheanum und zur World Goetheanum Association gewachsen. Diese möchten wir durch die Mitgliedschaft gerne festigen und weiter ausbauen.